Beim Gottesdienst an Mariä Himmelfahrt nahm die Pfarrei Abschied von Pater Jakob Zarzycki, der sechs Jahre als Wallfahrtsrektor auf dem Gartlberg wirkte. Er wird von September an Pfarrer im Pfarrverband Schönau.
Zu Beginn des Gottesdienstes segnete Pater Jakob die traditionellen Kräuterbuschen, die vom Trachtenverein gefertigt wurden. Sie stünden für die Schönheit der Welt und das Heil, das Gott schenkt. Damit seien sie ein Zeichen der Hoffnung, das unser Leben präge, so der Geistliche. “Mit Maria grüßen wir eine Frau aus unserer Mitte, der Gott etwas zutraut”, sagte Pater Jakob zum Anlass des Feiertags.
Dass ihm der Abschied vom Gartlberg nicht leicht falle, machte Pater Jakob in seiner Predigt deutlich. “Eine der schwierigsten Aufgaben im Ordensleben ist der Gehorsam”, stellte er mit Blick auf den turnusmäßigen Wechsel seiner Aufgaben fest. Nun heiße es wieder aufbrechen und neu anfangen, was nicht immer mit Freude verbunden sei. Der überaus herzliche Empfang auf dem Gartlberg vor sechs Jahren habe ihn freien Herzens sagen lassen: “Dies ist mein Platz”, stellte der Geistliche fest. Ausführlich schilderte er seine persönlichen Eindrücke und Begegnungen während dieser Zeit, denen auch er vieles zu verdanken habe. “Jahr für Jahr wurden wir vertrauter und lernten uns besser kennen”, sagte er über die Verbundenheit mit den Gläubigen, die sich während der Pandemiezeit noch intensiviert habe. “Ich entschuldige mich für alles, was von meiner Seite nicht in Ordnung war”, sagte er. Die guten Erfahrungen würden aber “mit großem Abstand überwiegen”, wofür er den Anwesenden ein herzliches Vergelt’s Gott aussprach. Abschließend dankte er den Vertretern der Pfarrei, der kirchlichen Gremien, der Stadt Pfarrkirchen und den ehrenamtlich Tätigen, wobei er Einzelne konkret mit Namen ansprach, und rief die Gläubigen auf, dem Gartlberg treu zu bleiben.
“Die Menschen haben in den sechs Jahren gespürt, dass dir der Gartlberg eine wahre Herzensangelegenheit war”, stellte Bürgermeister Wolfgang Beißmann in seinem Grußwort fest. Er erinnerte an viele Projekte, etwa die Pfarrkirchner Weihnacht oder den Einsatz für die Wallfahrt, die den Gartlberg zu einer “Säule der Spiritualität” in der Stadt gemacht hätten. Er wünschte Jakob alles Gute für die “große Aufgabe” im Pfarrverband Schönau und dass er auch dort “schnell Wurzeln schlagen möge”.
Auch Stadtpfarrer Dr. Wolfgang Schneider, der den Gottesdienst mit Pater Jakob konzelebrierte, wies auf das “Wirken voller Herzblut” des Paulinerpaters hin. “Die Pfarrei und die Wallfahrtskirche waren einander in gutem Miteinander zugeneigt”, stellte er anerkennend und unter dem Beifall der Anwesenden fest. Pater Jakob habe den “Festsaal”, wie er das Gotteshaus nannte, in vielen Initiativen mit Leben erfüllt und auch im Hintergrund mit Beichtgesprächen und Krankensalbungen gewirkt.
Abschließend dankte Matthias Edbauer im Namen der Gläubigen am Gartlberg für die aufgegriffenen Anregungen, etwa die regelmäßige Gottesdienstfeier im traditionellen Ritus oder die Inthronisation der Erzengel-Michael-Statue. “All dies hat uns Gott in der Vielfalt des Glaubens näher gebracht”, stellte er fest.
Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes oblag Organist Dr. Bastian Ach und den Weisenbläsern der Trachtenkapelle Pfarrkirchen (Leitung Thomas Eiglsperger), die besonders im Zusammenspiel dem Gottesdienst einen festlichen Rahmen gaben. Nach der Messe nutzten viele Besucher die Möglichkeit, sich bei einem von Pfarrgemeinderat und Förderverein ausgerichteten Sektempfang von Pater Jakob persönlich zu verabschieden.
Harald Hampel
PNP, 17.08.2022