Die Osterrieder Krippe

Die Krippenfiguren mit Stall wurden vom akademischen Bildhauer Sebastian Osterrieder aus München (1864-1932) gefertigt. Osterrieder gilt als Wiedererwecker der künstlerischen Weihnachtskrippen. Er war im Auftrag von Prinzregent Luitpold von Bayern im Jahre 1910 im Heiligen Land, um Menschen und Gegenden zu studieren.

An die 100 Figuren hat Osterrieder entworfen. Die Vorbilder für die dunklen, scharfgeschnittenen Gesichter, für die wallenden Beduinengewänder hat er in Palästina studiert, wie auch die Geburtshöhle und die Bauwerke nach Landessitte. Orientalische Pracht konnte Osterrieder vor allem in den Gewändern entfalten. Er hüllte seine 20 bis 30 cm großen Figuren in farbenfrohe Stoffe. Die Körper formte er um Drahtgestelle mit einer selbst erfundenen Modelliermasse aus Leim, Gips, Hasenleim und Kreide, die er „französischen Hartguss“ nannte. Anschließend wurden die Figuren kaschiert, das heißt mit in Leimwasser getränkten Stoffen bekleidet und bemalt. Dank dieser Technik konnte er sie außerordentlich detailliert gestalten. Teilweise wurden ihnen Glasaugen eingesetzt, um sie noch „lebendiger“ wirken zu lassen.

Osterrieder schuf Krippen für die Dome zu Linz/Österreich, Freising, Luxemburg, Bellerville, Cleveland, Mexiko, Pioria, Uppsala, die Nürnberger Hauptkirchen, Zweibrücken, Paderborn, Altötting, Landshut, die Anima zu Rom und für viele Kirchen und Klöster, so auch für den Gartlberg.

Alle Bilderreihen wurden von Heinrich Reiter erstellt, bei dem auch alle Rechte liegen.

An dieser Stelle ein herzliches Vergelt’s Gott an Herrn Reiter für seine freundlichen Dienste und großzügige Bereitstellung der Bilder.